Titelverteidigungen in Wetzlar

Standard und Latein

Titelverteidigungen in Wetzlar

Deutsche Meisterschaften der U21, Masters I und III Latein in Wetzlar

Am Vortag hatten die Hauptgruppe S und die Masters I S-Latein um Titel und Platzierungen bei ihren Deutschen Meisterschaften gekämpft. Die Wetzlarer Stadthalle war am Sonntag Austragungsort von drei weiteren Meisterschaften mit insgesamt knapp 80 Paaren. Bei allen drei Deutschen Meisterschaften gingen auch die Titelverteidiger an den Start.

Wetzlarer Wochenende der Deutschen Meisterschaften

Der Schwarz-Rot-Club Wetzlar hat sich zu seinem 75. Geburtstag nicht lumpen lassen. Der Club um seinen Präsidenten Philipp Feht und Vizepräsidentin Johanna Klisan hat in der sehr schönen Wetzlarer Stadthalle die Ausrichtung von gleich fünf Deutschen Meisterschaften hervorragend gestemmt.

Zwar gab es am Samstag zwischenzeitlich Probleme mit dem einen oder anderen Digi, weshalb das Finale der Masters II S Latein „hybrid“ gewertet werden musste: nachdem das Turnierleitungsteam es schaffte, acht Digis zu aktivieren, wurde eine Wertungsrichterin klassisch mit Stift und Papier versorgt. Sich überlagernde Frequenzen  sorgten weiterhin dafür, dass die Vorrunde der Hauptgruppe S-Latein rein mit Papier und Klemmbrett gewertet wurde. Während dieser Zeit wurde hinter den Kulissen gearbeitet und das technische Problem gelöst, so dass ab der ersten Zwischenrunde wieder mit Digis gewertet werden konnte.

Der Sonntag wartete mit den Deutschen Meisterschaften der Masters I und III sowie der U21 Latein auf. Die Technik spielte mit – und auch das Publikum war von Anfang an voll dabei. Das Turnierleiterduo Gaby Michel-Schuck und Philipp Feht, welches schon durch den Samstag geführt hatte, stellte sich jeder Herausforderung. Neben der Einhaltung des Zeitplans galten die Bemühungen insbesondere auch der möglichst korrekten Aussprache der Namen.

Deutsche Meisterschaft U21 Latein

Dimitrii Kalistov / Luna Maria Albanese - Foto: Robert Panther

Drei Paare mehr als im Vorjahr gingen bei den U21 an den Start. Aus dem 2024er Finale waren nur noch zwei Paare dabei, darunter die Bremer Dimitrii Kalistov/Luna Maria Albanese, die auch in diesem Jahr den Einzug in die Endrunde der besten sechs Paare schafften. Vor zwei Wochen erst hatten sie in Stuttgart erfolgreich ihren Titel in der Jugend A-Latein verteidigt und gingen auch bei den U21 als Titelverteidiger ins Rennen.

Kalistov/Albanese wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und wurden mit allen gewonnenen Tänzen erneut Deutsche Meister. Neu im Finale waren Maximilian Bier/Eveline Ishchenko, im vorigen Jahr noch in der Jugend. Mit allen zweiten Plätzen tanzten sie sich direkt zum zweiten Platz. Ebenfalls im vergangenen Jahr nicht bei den U21 mit dabei, tanzten sich Nikita Peterburgskiy/Melaniya Lenkevich zielstrebig auf einen Medaillenrang. Im Vorjahr noch auf Platz neun, erreichten Yevgen Golovchenko/Evita Badt mit nur einem Punkt Abstand zu Bronze den vierten Platz. Die verbliebenen Finalplätze machten  Richard Kutscher/Charlotte Feuerboether und Daniel Pastuchow/Anastasia Elkin unter sich aus. Nur den Jive mussten die Potsdamer Kutscher/Feuerboether an das Berliner Paar Pastuchow/Elkin abgeben, ansonsten sahen sie durch die Bank den fünften Platz.

Das Finale der DM U21 Latein - Foto: Robert Panther

Finale Deutsche Meisterschaft U21 Latein (17)
1. Dimitrii Kalistov/Luna Maria Albanese, Grün-Gold-Club Bremen (5.0)
2. Maximilian Bier/Eveline Ishchenko, Schwarz-Weiß-Club Pforzheim (10.0)
3. Nikita Peterburgskiy/Melaniya Lenkevich, TSZ Diamant Düsseldorf (17.0)
4. Yevgen Golovchenko/Evita Badt, Schwarz-Weiß-Club Pforzheim (18.0)
5. Richard Kutscher/Charlotte Feuerboether, Elegance Potsdam (26.0)
6. Daniel Pastuchow/Anastasia Elkin, Blau-Silber Berlin Tanzsportclub (29.0)

Gesamtergebnis

Deutsche Meisterschaft Masters I Latein

Markus Heffner/Marina Scharin-Mehlmann - Foto: Robert Panther

Die neuen Meister sind die bisherigen Meister. Mit einer dominierenden Performance holten sich Markus Heffner/Marina Scharin-Mehlmann erneut den Titel auf ihrer Deutschen Meisterschaft. Die Leistung spiegelte sich in der Wertung wider: beinahe durchgehend wurden sie von dem neunköpfigen Wertungsgericht auf dem ersten Platz gesehen. Nur zwei Zweien schmuggelten sich in das ansonsten makellose Bild.

Deutsche Vizemeister wurden Georg Rauchhaus/Sonja Stegemann, die im Vorjahr noch auf dem Bronzerang waren. Über Bronze freuten sich dafür Marc Roswag/Chaska Huamán Bursztyn – ein guter Einstieg für die beiden Reutlinger. Der Platz direkt neben dem Siegerpodest ging an Christian und Anja Platz, die sich damit auf dem gleichen Platz wiederfanden wie 2024. Hung Nguyen/Melanie Achmüller hingegen waren neu bei den Masters II und schafften auf Anhieb den Sprung ins Finale der Deutschen Meisterschaft, wo sie mit dem fünften Platz abschlossen. Thomas und Ines Unterer erreichten wie im Vorjahr das Finale und belegten den sechsten Platz.

Das Finale der DM Masters I S Latein - Foto: Robert Panther

Finale Deutsche Meisterschaft Masters I Latein (29)
1. Markus Heffner/Marina Scharin-Mehlmann, TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg  (5.0)
2. Georg Rauchhaus/Sonja Stegemann, TSC Aurora Dortmund  (10.0)
3. Marc Roswag/Chaska Huamán Bursztyn, TC Schwarz-Weiß Reutlingen (15.0)
4. Christian und Anja Platz, TSC Nordlicht Rostock  (21.0)
5. Hung Nguyen/Melanie Achmüller, Gelb-Schwarz-Casino München (24.0)
6. Thomas und Ines Unterer, Regio Tanzclub Freiburg (30.0)

Gesamtergebnis  

Deutsche Meisterschaft Masters III Latein

Achim Hobl / Kerstin Hahn - Foto: Robert Panther

Beim Eintanzen war die Fläche bereits so proppenvoll, dass die Turnierleitung einschreiten musste: Die Paare wurden gebeten, sich nach geraden und ungeraden Startnummern aufzuteilen. Danach war das Parkett immer noch gut gefüllt, aber es war betanzbar.

Das Turnierleiterduo war bereits in der Vorrunde bestens gelaunt und begleitete die Paare und das Publikum kurzweilig durch das Programm der letzten Meisterschaft an diesem Wochenende. 33 Paare gingen bei den Masters III Latein an den Start. Damit waren es zehn Paare mehr als 2024. Aus dem letztjährigen Finale waren drei Paare und eine Dame wieder mit dabei – und alle schafften auch heute Qualifikation.

Mit Achim Hobl/Kerstin Hahn trat das dritte Paar am Sonntag zur Titelverteidigung an. Nach dem ersten Tanz, der Samba, lagen sie auf dem dritten Platz. Fast schon konnte man meinen, dass der Traum geplatzt sei. Aber dann zogen sie an und gewannen die restlichen Tänze. Mit Platzziffer 7 verteidigten Hobl/Hahn ihren Titel. Nur zwei Punkte fehlten Markus Völker/Wilhelmine Wolff, um an Gold zu kratzen. So wurde es wie im Vorjahr der Silberrang. Vom fünften auf den dritten Rang verbesserten sich René und Martina Klatt. Aber es war eine "sehr knapp Kiste". Im Endergebnis trennte die Drittplatzierten nur ein Punkt Abstand von Thomas Schlehufer/Tatjana Lusin auf dem vierten Platz. Lusin war im vergangenen Jahr mit einem anderen Tanzpartner am Start und belegte auch damals den vierten Platz. Etwas das Nachsehen hatten die letztjährigen Bronzemedaillisten Jörg und Alexandra Heberer. Sie erreichten zwar wie im Vorjahr das Finale, schlossen jedoch mit Platz fünf ab. Karl-Heinz Schweiger/Olga Karoulis-Schweiger erhielten in allen fünf Tänzen den sechsten Platz, was dann auch ihre finale Platzierung war.

Das Finale der DM Masters III S Latein - Foto: Robert Panther

Finale Deutsche Meisterschaft Masters III Latein (33)
1. Achim Hobl/Kerstin Hahn, Kitzinger TC (7.0)
2. Markus Völker/Wilhelmine Wolff, TD Tanzsportclub Düsseldorf Rot-Weiß (9.0)
3. René und Martina Klatt, Schwarz-Silber, Frankfurt (17.0)
4. Thomas Schlehufer/Tatjana Lusin, Die Residenz Münster (18.0)
5. Jörg und Alexandra Heberer, TSC Blau-Weiß Walldorf d. TGS 1896 (24.0)
6. Karl-Heinz Schweiger/Olga Karoulis-Schweiger, Schwarz-Weiß-Club Pforzheim (30.0)

Gesamtergebnis

Philipp Feht mit DTV-Ehrennadel in Silber ausgezeichnet

Thomas Wehling, Ute Hillenbrand und Philipp Feht - Foto: Robert Panther

DTV-Vizepräsident Thomas Wehling verlieh aus Anlass des 75-jährigen Vereinsgeburtstags die DTV-Ehrennadel in Silber an Philipp Feht. Seit fast 27 Jahren ist Feht Vorsitzender eines der größten DTV-Vereine. Feht entwickelte den Schwarz-Rot-Club Wetzlar in drei Jahrzehnten von ungefähr 650 Mitgliedern zu heute rund 900 Mitgliedern mit immer wieder neuen Ideen für weitere Tanzsparten wie JMC, Zumba (zeitweise mit fast 400 Mitgliedern), Breakdance, Tango Argentino, Salsa, Angeboten zur Kooperation mit Kindergärten, Schulen, Integration und Inklusion von behinderten Menschen bis zuletzt die Installation von Gruppen für die ganz Kleinen (Nappy Dancers) und eine Tanz-Academy für Kinder mit Hinführung zum Leistungssport.

Wehling betonte, dass Feht für den DTV bei vielen Großturnieren, Deutschen Meisterschaften, World Cups und Weltmeisterschaften als Turnierleiter im Einsatz gewesen ist und nebenbei auch noch einige Jahre Landesjugendwart im Hessischen Tanzsportverband war. Neben der Auszeichnung für Feht überreichte Wehling auch noch ein Präsent des DTV-Präsidiums zum Jubiläum des Schwarz-Rot-Clubs.

von Lars Keller Uhr

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